Zuchtberatung

Burmilla

von Raymonde Harland erschienen in "katzen extra" 3/98

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Frage:

Ich trage mich seit längerem mit dem Gedanken eine Silber-Burma-Zucht zu beginnen. Jetzt bekam ich Bilder von der Burmilla zu sehen, die mich begeisterten. Doch über Burmilla kann ich kaum Informationen finden, vor allem sind mir die Unterschiede zur Silber-Burma nicht klar. Ich möchte Sie bitten mich ein wenig über diese Rasse aufzuklären.

Antwort:

Die Burmilla ist bis jetzt nur in wenigen Verbänden anerkannt. Für einen Anfänger also eine sehr schwierige Rasse, da es in Europa kaum Tiere gibt.

Die Burmilla entstand ursprünglich aus einem Britisch-Kurzhaar-Chinchilla Kater und einer lilac Burmesin (siehe Anmerkung). Von ihrem Vater erbten die Jungtiere die grüne Augenfarbe und das Tipping der Haarspitzen, von der Mutter erbten sie den Typ.

Eine standardgerechte Burmilla hat also einen eleganten, schlanken aber muskulösen Körperbau mittlerer Größe. Der Rücken soll gerade sein, die Beine schlank, die Füße oval. Der mittellange Schwanz hat eine runde Spitze. Für Kopf-, Ohren und Augenform gilt der Burmesenstandard. Die Augenfarbe soll grün sein, dabei ist jede Schattierung von grün erlaubt. Die Grundfabe des Felles sollte Gold oder Silber sein, dabei soll das Tipping der Haarspitzen an der Wirbelsäule am kräftigsten ausgebildet sein und an den Seiten schwächer werden. Am Ansatz der Beine sieht man eine leichte Markierung, die Fußballen müssen die Farbe des Tippings aufweisen. Der Schwanz zeigt gut sichtbare Ringe mit einfarbiger Spitze in der Tippingfarbe. Augen- und Nasenumrandung sowie Lippen zeigen ebenfalls die Farbe des Tipping auch der Nasenrücken ist dunkler und die Stirn zeigt ein deutliches M. Der Nasenspiegel sollte rotbraun sein. Für das Tipping sind alle Burma-Farben erlaubt.

Am leichtesten wird die Burmilla mit den Silber-Burma verwechselt. Der größte Unterschied liegt in der Augenfarbe, denn Silber-Burma haben die typisch gelben Burmaaugen. Während Burma sehr kurzes hochglänzendes Fell haben, ist das Fell der Burmilla deutlich länger. Die Augenform der typischen Burma ist nur unten rund, die Burmilla hat ganz runde Augen. Der Knochenbau der Burmilla ist gröber als der der Burma. Die Farbe am Bauch ist bei der Burmilla silberweiß oder creme, bei den Silber-Burmesen weiß. Zeigt die Burmilla deutlich Ringe an Schwanz und Beinen, sowie Tabby-Zeichnung auf der Stirn, soll die Silber-Burma möglichst wenig Zeichnung zeigen.

Auch der Ursprung des Tippings ist bei beiden Rassen unterschiedlich. Die Silber-Burmesen wurden geplant aus Silbertabby und Smoke Tieren herausgezüchtet. Die Burmilla entstand zufällig aus lilac Burma und chinchilla Britisch Kurzhaar (siehe Anmerkung). Die Silber-Burmas sind die ältere Varietät. Sie waren bereits in Neuseeland durchgezüchtet und anerkannt, ehe die ersten Burmillas auftauchten.

Bevor Sie sich für eine der Rassen entscheiden, sprechen Sie mit möglichst vielen Züchtern beider Rassen, um ihre Vor- und Nachteile genau unter die Lupe nehmen zu können.

Anmerkung: Es war natürlich ein Chinchilla Perser, leider erschien der Artikel vor Jahren mit dieser falschen Information